03/02/24
SPIEGELHALLE
JTK 10+
Robinson. Meine Insel gehört mir.
von Raoul Biltgen
Regie Simon Windisch Bühne & Kostüme Rosa Wallbrecher Dramaturgie Sabrina Toyen
Mit Leonard Meschter, Jana Alexia Rödiger
Ein Mann ist allein auf einer Insel. Er ist gestrandet. Doch das ist schon eine Weile her. Genug Zeit, um eine Quelle zu finden, ein Haus zu bauen, eine Ziege zu zähmen. Es geht ihm gut. Er kann tanzen, ohne sich vor irgendjemandem schämen zu müssen. Alles könnte so schön sein. Wenn die Angst nicht wäre. Die Angst vor den Fremden, den Eindringlingen. Noch ist zwar niemand zu sehen, aber damit das so bleibt, baut Robinson einen Zaun um seine Insel. Und bewacht den Zaun. Tag und Nacht. Runde um Runde. Das ist ganz schön anstrengend. Aber sicher ist sicher. „Und ihr müsst jetzt gar nicht sagen, ich habe mehr Ziegen, als ich melken kann, und mehr Hosen, als ich anziehen kann, und mehr Palmen, als ich zählen kann, denn darauf kommt es nicht an, es ist alles meins.“ Da taucht eines Tages tatsächlich ein zweiter Mensch auf. Einer der geflohen ist und hierbleiben will. Was jetzt?
Raoul Biltgen hat eine wunderbare Parabel über das Angstdenken in Bezug auf das Fremde geschrieben. Ausgezeichnet mit dem niederländisch-deutschen Kinder- und Jugenddramatikerpreis 2017 bezieht sie klug und humorvoll Stellung zu einem der drängendsten Probleme in Europa: Wie gehen wir mit Menschen um, die bei uns Schutz suchen?