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Die Geschichte der Spiegelhalle

Kinder brauchen Theater genauso wie Erwachsene

Die Anfänge der Spiegelhalle 

Schon 1989 wurde der öffentliche Ruf nach einem eigenen Kinder- und Jugendtheater erkannt.
Durch die gemeinsame Vorarbeit des damaligen Intendanten Ulrich Khuon mit seinem Team, sowie der Unterstützung des damaligen Ministerpräsidenten Lothar Späth und Oberbürgermeister Horst Eickmeyer, wurde die Gründung des Jungen Theater Konstanz angestoßen.
 
Nach drei Jahren Pionierarbeit und immer mehr werdenden Vorstellungen von Kinder- und Jugendstücken, erfolgte der Umzug, aus dem zum Abriss freigegeben Lokschuppen am Bodanplatz, in eine verfallende Güterhalle zwischen Hafen und Bahnhof – die Spiegelhalle.
 
Start bei eisigen Temperaturen
Dieser provisorische Spielort ermöglichte Theatererfahrungen, wie sie sonst nirgendwo zu bekommen waren –
Zuschauer*innen saßen bei eisigen Temperaturen im Oktober 1994 mit heißem Kaffee und in Decken gewickelt in den Rängen und sahen der Uraufführung und offiziellen Einweihung „Der elektrische Reiter“ zu. Diese Vorstellung hinterließ eindrückliche Bilder, die unmittelbar mit der besonderen Atmosphäre und dem Ambiente der Spiegelhalle verbunden waren.
 
Dennoch fehlte es am Nötigsten. Umso größer war die Freude, als im Sommer 1994 die Nachricht aus Stuttgart kam: Das Land beteilige sich mit einem Drittel der Kosten am Umbau der Spiegelhalle.
Nur eines fehlte noch... Das legendäre Glasfoyer! Es entstand schließlich im Sommer 1999. Doch das

„Unternehmen Spiegelhalle“ konnte nicht vom Theater alleine realisiert werden. Und so beteiligen sich die Landesregierung Baden-Württemberg, die Theaterfreunde, die Industrie- und Handelskammer, der Lions-Club – sowie Privatleute. Mit besonders gutem Beispiel voran ging damals der Oberbürgermeister Horst Eickmeyer: Zu seinem 60 Geburtstag wünschte er sich keine Geschenke, sondern Spenden an die Spiegelhalle.
 
Ihren Namen trägt die Spiegelhalle schon seit damals, wenn auch irrtümlicherweise. Eine benachbarte Lagerhalle war von der Speditionsfirma Spiegel genutzt worden. Diese stand bis Ende der 1950er-Jahre an der Hafenstraße 10. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die jüdische Familie dann zum Verkauf der Halle gezwungen. Die Güterhalle nebenan, die heutige Spielstätte des Jungen Theater Konstanz, erinnert bis heute an das Schicksal der Familie und trägt daher ganz bewusst ihren Namen.
 
Die Geschichte der Familien Spiegel wird auch in dem Stück „Wie jede andere hier“ beleuchtet, wenn es auch hier um eine weiter entfernte Verwandte der Unternehmerfamilie Spiegel geht, nämlich um Margot Spiegel. Sie wohnte mit ihren Eltern zur Zeit des Nationalsozialismus in der Bahnhofstraße und flüchtete schließlich vor den Nazis nach Amerika. Auf ihren persönlichen Erinnerungen: „Mein Leben in Deutschland vor und nach dem 30.01.1933“, basiert das Theaterstück, das von der Schweizer Schriftstellerin Viola Roher geschrieben wurde und schließlich in der Spiegelhalle am 18. Oktober 2025 uraufgeführt wurde.
 
Heute ist die Spiegelhalle zu dem geworden was sie schon damals versprochen hat:
Einer der spannendsten Theaterräume für Experimentelles-,   Kinder – und Jugendtheater, sowie das endgültige Zuhause des Jungen Theater Konstanz!