07/12/24

SPIEGELHALLE

ABO

Angabe der Person

von Elfriede Jelinek

Regie & Video Hannes Weiler Bühne Florian Dietrich Dramaturgie Meike Sasse Kostüm Bettina Werner 
Mit Julius Engelbach, Katrin Huke, Thomas Fritz Jung, Anne Rohde
Dauer 1:40 Stunden, keine Pause

Ein mittlerweile eingestelltes steuerliches Ermittlungsverfahren wurde für die Dramatikerin Elfriede Jelinek zum Anlass, auf ihre „Lebenslaufbahn“ zurückzublicken. Sie verwebt ihren eigenen persönlichen Steuerfall und ihre kraftvolle Empörung darüber mit den Absurditäten der Vergangenheit und Gegenwart. In die eigenen Angaben zur Person schieben sich Berichte über das Schicksal von Verwandten – dem jüdischen Teil ihrer Familie –, die während der NS-Zeit aus Österreich fliehen mussten, deportiert und ermordet wurden.

Jelinek erzählt von Flucht und Verfolgung, von alten und neuen Nazis. Ihr Nachdenken führt auch zum Nachgehen globaler Finanzströme. Wie sehr profitieren Staaten bis heute von enteignetem jüdischen Vermögen? Wie viele NS-Größen wurden nach 1945 anstandslos entschädigt? Und was sind aktuelle Steuersparmodelle oder handfeste Betrugsskandale, von Cum-Ex-Geschäften bis zu Wirecard? Elfriede Jelinek schreibt autobiografisch wie allgemeingültig. Über sich. Über uns. Über Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Nach „Quijote“ und „Das Bildnis nach Motiven des Dorian Gray“ setzt sich Regisseur Hannes Weiler zum ersten Mal künstlerisch mit Elfriede Jelinek auseinander. Die Autorin setzt effektvoll und mit demonstrativem Witz Gedankensprünge ein und kommt vom Hundertsten ins Tausendste. Der Regisseur arbeitet mit unnachahmlichen Assoziationsketten. Spannend wird sein, was an der Reibungsfläche der beiden für Sprachbilder entstehen.

Termine und Tickets

Hier gilt das Kulturticket

Dezember
Samstag, 07.12.2024 | 20:00 | Tickets (Premiere)
Sonntag, 08.12.2024 | 20:00 | Tickets 
Freitag, 13.12.2024 | 19:30 | Tickets 
Sonntag, 15.12.2024 | 18:00 | Tickets
Freitag, 20.12.2024 | 19:30 | Tickets*
Samstag, 28.12.2024 | 20:00 | Tickets 
Dienstag, 31.12.2024 | 20:00 | Tickets 

Januar
Dienstag, 07.01.2025 | 19:30 | Tickets
Mittwoch, 08.01.2025 | 15:00 | Tickets
Donnerstag, 09.01.2025 | 19:30 | Tickets
Freitag, 10.01.2025 | 19:30 | Tickets
Samstag, 11.01.2025 | 20:00 | Ticket
Dienstag, 14.01.2025 | 20:00 | Tickets
Mittwoch, 15.01.2025 | 20:00 | Tickets
Donnerstag, 16.01.2025 | 20:00 | Tickets
Freitag, 17.01.2025 | 19:30 | Tickets

*Ermäßigter Eintritt am Theaterspartag 

Pressestimmen

Hannes Weiler am Theater Konstanz (…) stellt (er) den Gestus der Wut in das Zentrum seiner Inszenierung, die einen ungeheuren Furor entwickelt (…). Für die Inszenierung von Hannes Weiler hat Florian Dietrich ein Bühnenbild geschaffen, in dem zunächst schwarze Plastikbahnen den Blick auf die Hinterbühne verundeutlichen. Sie werden im roten Licht dann langsam transparenter (und sind am Ende von den Spielern alle heruntergerissen). Gezeigt wird eine leicht hügelig modellierte Landschaft und am Kreuz eine Figur mit roter Perücke (die Haarfarbe, wie Jelinek). Eine solche Symbolik öffnet viele Bedeutungsräume, die im Spiel von Julius Engelbach, Katrin Huke, Thomas Fritz Jung und Anne Rohde mit ihren kleinen Handtäschchen (Kostüme: Bettina Werner) lustvoll angenommen werden.
Manfred Jahnke, Die Deutsche Bühne 


Julius Engelbach, Katrin Huke, Thomas Fritz Jung und Anne Rohde sind die vier grandiosen Schauspielerinnen und Schauspieler, die Jelineks Textflächen in der Spiegelhalle des Konstanzer Theaters zu einem aufregenden Terrain des Textinterpretation gestalten. (…) Der Assoziationsüberfluss der österreichischen Autorin ist bekanntermaßen nicht immer ganz einfach nachzuvollziehen. In der Inszenierung von Hannes Weiler wurden knapp 200 Seiten des Originaltextes auf ein Viertel konzentriert. Das hat weniger nervige Abschweifungen zur Folge, dafür mehr Verdichtung. Eine Herausforderung bleibt die Inszenierung trotzdem (…). Die haben Florian Dietrich und Bettina Werner mit Bühnen- bzw. Kostümbild angenommen, um zusätzliche Akzente zu setzen und die Grenzen zwischen Ernst der Lage und Ironie auch ästhetisch aufzubrechen. (…) Ein gesellschaftspolitischer Rundumschlag ist das genauso wie die gnadenlose Innenschau einer Autorin ohne Begabung zum Kompromiss. Wer sich einlässt auf diese Konstanzer Inszenierung, kann Theater dabei zusehen, wie es seine besten Mittel zur Klärung der Verhältnisse einsetzt. Das kann verwirrend sein, aber auch sehr erhellend. Ein begeisterndes Ensemble sorgt obendrein für bitterböses Amüsement.
Maria Schorpp, Südkurier

Rund ums Stück

Preview für Pädagog*innen
Freitag, 06.12.2024 | 19:30 | Spiegelhalle
Eintritt frei, Anmeldung erforderlich via: junges-theater@konstanz.de

Einführungen durch die Dramaturgin
Freitag, 20.12.2024 | 19:00 Einführung im Foyer Spiegelhalle
Donnerstag, 09.01.2025 | 19:00 Einführung im Foyer Spiegelhalle

Silvestervorstellung
Dienstag, 31.12.2024 | 20:00 

Alle Tickets inklusive einem Glas Sekt

Bei Buchung einer Silvestervorstellung ist die Silvester Party hier als Kombi-Tickets für nur 8 € buchbar (weitere Infos zu unserem Festtagsprogramm finden Sie hier).

Audioeinführung von Chefdramaturgin Meike Sasse

Theater Konstanz
© Ilja Mess
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