24/02/2023

STADTTHEATER

ABO | JTK 12+

Animal Farm

Eine dystopische Fabel nach George Orwell

Dauer 90 Minuten, keine Pause
Regie Franziska Stuhr Bühne Ute Radler Kostüme Evelyn Gulbinski Musik Johannes Hofmann  
Dramaturgie Hannah Stollmayer
Mit Luise Harder, Miguel Jachmann, Thomas Fritz Jung, Kristina Lotta Kahlert, Jonas Pätzold, Dominik Puhl

Wenige Mächtige beuten viele Rechtlose aus. Das kennen wir schon lange. Und so geht es auch auf der Farm des Bauern Mr. Jones zu. Er tyrannisiert seine Tiere und hält sie wie Sklaven, ihre Futtertröge bleiben oft leer. Bis der angesehene Zuchteber Alte Major den anderen Farmtieren eines Nachts von seinem Traum erzählt, dem Traum von Freiheit. Angestachelt von seiner Rede rebellieren die Tiere und der Aufstand gelingt: „Jones ist vertrieben, und die Herren-Farm gehört uns – Willkommen auf der Animal Farm.“ An dieser Stelle könnte die Geschichte zu Ende sein, doch fängt sie jetzt erst richtig an. Die Tiere haben große Visionen von ihrem neuen Miteinander und wollen eine Gesellschaft errichten, in der es keine Gewalt und Unterdrückung mehr gibt. Alle Tiere sollen gleich sein. Doch als die Schweine Stück für Stück die Macht an sich reißen, scheinen manche Tiere auf einmal gleicher zu sein als andere.
George Orwells Fabel basiert auf dem historischen Tatbestand der kommunistischen Revolution von 1917 und der anschließenden Herrschaft Stalins – doch dieser Text lässt sich auf so viel mehr anwenden. Im Zentrum stehen universelle Fragen: Was folgt nach einem Umsturz? Für welche Ideale möchten wir auf welche Weise eintreten – für Solidarität, Gerechtigkeit, Tierwohl? Und welche Mittel lassen sich finden, um Gedanken und Ideen real in der Gesellschaft zu verankern? „Animal Farm“ zeigt die Fragilität von Revolutionen, die Komplexität sozialen Zusammenlebens und die Gefahr sich wiederholender Machtmechanismen.

Termine & Tickets

Februar
Freitag, 24.02.2023 | 20:00 | Tickets | PREMIERE 
Sonntag, 26.02.2023 | 18:00 | Tickets | Mit englischen Übertiteln & Nachgespräch
Dienstag, 28.02.2023 | 20:00 | Tickets

März
Mittwoch, 01.03.2023 | 15:00 | Tickets
Donnerstag, 02.03.2023 | 20:00 | Tickets
Freitag, 03.03.2023 | 19:30 | Tickets | 19:00 Einführung
Samstag, 04.03.2023 | 20:00 | Tickets 
Dienstag, 07.03.2023 | 19:30 | Tickets | 19:00 Einführung
Donnerstag, 09.03.2023 | 19:30 | Tickets | 19:00 Einführung
Freitag, 10.03.2023 | 19:30 | Tickets | Mit englischen Übertiteln
Samstag, 11.03.2023 | 20:00 | Tickets
Mittwoch, 15.03.2023 | 20:00 | Tickets | Mit englischen Übertiteln & Nachgespräch
Samstag, 18.03.2023 | 20:00 | Tickets | 19:30 Einführung
Mittwoch, 29.03.2023 | 20:00 | Tickets | ZUM LETZTEN MAL

Pressestimmen

Die Lesart, die Franziska Stuhr am Theater Konstanz wählt, ist eine Mischung aus Historie und parabelhaften Spiel. In ihrer Inszenierung betont sie bis hin zum Toi Toi Toi das Theaterhafte der vorgeführten Vorgänge.
…Sie konzentriert sich in ihrer Inszenierungsarbeit auf präzise Rollengestaltung in einem sechsköpfigen Ensemble, in dem Fünf mehrere Rollen spielen müssen. Am eindeutigsten ist das bei dem Schwein „Petzwutz“ zu sehen. Dominik Puhl spielt mit leisen Tönen den gefährlichen Demagogen, der immer neue Ausreden erfindet. Das macht Puhl toll und das macht Angst, denn diese Rhetorik ist gefährlich überzeugend.
… Was  dieser Inszenierung von Franziska Stuhr gelingt, ist, die Sprache der politischen Rhetorik aufzuzeigen, deren ursprünglichen Inhalte sich in leere Sprachhülsen verwandeln – ein Vorgang, der auch in der Gegenwart leider nicht unbekannt ist.

Manfred Jahnke, Die deutsche Bühne online, 25.2.23
 
 
Auf der Bühne liegt diese allgemeine Gereiztheit von Beginn an in der Luft. Oder vielmehr: Sie lastet sackschwer auf den Schultern. Mit dem Schleppen der überall verstreuten Säcke (Bühne: Ute Radler) nämlich verbringen die sechs Bewohner dieses imaginären Bauernhofs ihr Tagwerk.
… Auf Kostüme mit Tieranmutung verzichtet diese Inszenierung wohlweislich, dass wir es mit Schweinen, Rindern und Hühnern zu tun haben, ergibt sich entweder aus der jeweiligen Anrede oder sehr reduzierten gestischen Andeutungen. Geschickt umgeht Stuhr damit die Klischeefalle, hält ihre Figuren in einem Bereich der fließenden Übergänge zwischen Mensch und Tier.
… Doch mit seiner Exkursion durch menschliche und tierische Verhaltensmechanismen gelingt dem Konstanzer Ensemble das reizvolle Sittenbild einer von verschiedensten ideologischen Strömungen durchgeschüttelten Gesellschaft.

Johannes Bruggaier, Südkurier online 25.2.23


Dabei merkt man dem Werk – auch in seiner Dramenform – an: Orwell hat den Wunsch nach einer «goldenen Zukunft» nicht begraben. So eröffnet der wandelbare Miguel Jachmann als Old Major den Kampf um die Farm mit einem feurigen Plädoyer für Freiheit, Gleichheit und Vergesellschaftung der Produktionsmittel. Nur: Der Realsozialismus stalinistischer Prägung ist nichts anderes als Unterdrückung in neuem Gewand. Das lässt Orwell seine Tiere Stück für Stück – oder Filet für Haxe? – spüren.
… Als die Menschen fort sind, teilen sie die Last, von Ute Radler als schwere Kornsäcke plastisch auf die Bühne gebracht, untereinander auf. Die Bühnengestaltung lässt sich flexibel zum Schützengraben (Sandsäcke?) oder Bauwerk umgestalten; alles von Huf, Pfote und Klaue versteht sich.
… Das Tempo des Stücks ist beachtlich. Franziska Stuhr treibt ihre Herde durch schnelle Szenen…
… Der Inszenierung gelingt es, die ideomatischen Bilder der organisierten Arbeiter- und Bauernschaft auf die Bühne zu bringen. Dabei verliert sie jedoch die Dynamiken und Beziehungen zwischen den Tieren nicht aus dem Blick…

Franziska Spanner, Saiten online, 14.3.2023
 

Theater Konstanz
Foto: Ilja Mess
Theater Konstanz
Foto: Ilja Mess
Theater Konstanz
Foto: Ilja Mess
Theater Konstanz
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Theater Konstanz
Foto: Ilja Mess
Theater Konstanz
Foto: Ilja Mess
Theater Konstanz
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Theater Konstanz
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