23/09/2022

STADTTHEATER

ABO

Der zerbrochne Krug

von Heinrich von Kleist

Dauer ca. 1:50 Stunden, keine Pause
Regie Schirin Khodadadian Bühne Carolin Mittler Kostüme Charlotte Sonja Willi
Musik Johannes Mittl  Dramaturgie Doris Happl
Mit Ingo Biermann, Luise Harder, Katrin Huke, Julian Mantaj, Sabine Martin, Jana Alexia Rödiger, Burkhard Wolf

Ist es eine Komödie? Oder ist es nicht doch eine Tragödie? Es ist Gerichtstag in Huisum und das Corpus Delicti ist ein Krug, den ein unerkannter Eindringling in der Nacht zerbrochen hat. Er gehört Marthe Rull und befand sich im Zimmer ihrer Tochter Eve. Im Verdacht steht, neben Eves Verlobtem Ruprecht, am Ende sogar der Teufel höchstpersönlich. Dorfrichter Adam hingegen weiß von Anfang an, dass er in diesem Fall über sich selbst zu richten hat. Mit zweifelhaften Verhörmethoden setzt er auf der Flucht vor sich selbst alles daran, die Wahrheit zu vertuschen. Da wird Macht ausgeübt, werden Positionen gesichert und Verhältnisse zementiert. Und schnell wird klar: Frau Marthes Klage um das zertrümmerte Gefäß ist nur der Anlass, Adams Vergehen hat weit mehr zerstört. Eine ganze Welt liegt hier in Scherben.
Kleists fiktives „Weltdorf“ Huisum ist überall. Denn was wie eine Provinzposse um Korruption, Lug und Betrug daherkommt, erweist sich schnell als ein Ringen um Fakten und Fakes, Recht und Gerechtigkeit, es erzählt in der kleinen Welt von der großen – komisch und ernst zugleich.

Termine & Tickets

Preview
Mittwoch, 21.09.2022

September
Freitag, 23.09.2022 | Tickets | PREMIERE 
Sonntag, 25.09.2022 | Tickets 
Dienstag, 27.09.2022 | Tickets 
Mittwoch, 28.09.2022 | Tickets 
Donnerstag, 29.09.2022 | Tickets 
Freitag, 30.09.2022 | Tickets 

Oktober
Samstag, 01.10.2022 | Tickets 
Dienstag, 04.10.2022 | Tickets | Einführung vor dem Stück 
Mittwoch, 05.10.2022 | Tickets
Donnerstag, 06.10.2022 | Tickets | Einführung vor dem Stück
Freitag, 07.10.2022 | Tickets
Samstag, 08.10.2022 | Tickets 
Mittwoch, 12.10.2022 | 20:00 Uhr | Tickets 
Samstag, 15.10.2022 | 20:00 Uhr | Tickets 

Gastspiel Theater Lindau
Mittwoch, 08.03.2023 | Tickets in Kürze | ZUM LETZTEN MAL

Pressestimmen

Am Konstanzer Stadttheater malt Regisseurin Schirin Khodadadian auf der Folie eines solchen Gerichtssaals ihr Sittenbild unserer Gesellschaft.
… Doch die Menschen wollen nicht Wahrheit, sondern Geschichten und eine Bühne, auf der sie diese zum Besten geben können. Der Gerichtssaal von Huisum ist das Twitter der niederländischen Provinz, es geht darin um eitle Selbstdarstellung und bequeme Narrative. Man beginnt zu verstehen, wie es kommen kann, dass korrupte Lügner zu Präsidenten aufsteigen und sich über Jahre im Amt halten.
… Alles in allem aber unterhält dieser Kleist mit hohem Tempo, mutigem Sprachwitz und vor allem einer bissigen Parodie gesellschaftlicher Fehlentwicklungen. Nicht zuletzt hat man selten ein so ansprechendes Bühnenbild gesehen: Die Kulissenschieberei auf der Bühne spiegelt jene in den Köpfen der Figuren auf ganz wunderbar sinnhafte Weise.

Johannes Bruggaier, Südkurier, 26.9.22
 

In Schirin Khodadadians Inszenierung des „Zerbrochnen Krugs“ zum Saisonbeginn am Theater Konstanz wird das Corpus Delicti zum Bild einer Welt in Scherben, das Spiel zum „Lustspiel“, zur grellbunten Show, die Adams Erfindung immer neuer Lügen zelebriert und seziert…
…Schmerzlich erkennt man, wie klug pointiert Kleist diese Verstrickung in die Lüge, diesen Versuch gestaltet hat, Adams Fehltritt mit aller Macht unter den Tisch zu kehren, um das Ansehen der Obrigkeit zu wahren.
…Ein Vergnügen, wie es in Ingo Biermanns Gesicht wetterleuchtet, wenn Adam wieder einmal das Spiel gewonnen glaubt und dann doch wieder neue Lügenmärchen erfinden muss. Ein Vergnügen auch, wie Gerichtsrat Walter, pardon, Jana Alexia Rödiger als Gerichtsrätin Walter so lang wie nur möglich das Image der Obrigkeit zu wahren sucht…

Christel Voith, Schwäbische Zeitung, 27.9.22

 
Zum Spielzeitauftakt lässt es das Theater Konstanz im Lustspiel „Der zerbrochne Krug“ von Heinrich von Kleist ordentlich knattern.
…Da bei Khodadadian von vornherein klar ist, wer Täter, wer Opfer ist, geht es also nicht darum, den Fall zwischen all den Lügen aufzudröseln, sondern wie die Figuren mit den Lügen umgehen. In der Konstanzer Inszenierung wissen alle, was geschehen ist. Alle haben weggesehen.

Julia Nehmiz, St.Galler Tagblatt, 27.9.22

Theater Konstanz
Foto: Ilja Mess
Theater Konstanz
Foto: Ilja Mess
Theater Konstanz
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Theater Konstanz
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Theater Konstanz
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Theater Konstanz
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Theater Konstanz
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