26/09/21
SPIEGELHALLE
Hin und Her
Dauer: 1:15 ohne Pause
Regie Anne-Stine Peters
Bewegungsregie Tanja Jäckel
Bühne & Kostüm Christian Hofmann
Musik Jonas Meyer
Dramaturgie Doris Happl
Das erste Projekt des neuen STADTENSEMBLE, das wir mit Ihnen, liebes Publikum, gründen möchten, hat als Grundlage das Stück „Hin und Her“ des österreichischungarischen Schriftstellers Ödön von Horváth. Die Komödie entstand 1933 und kam 1934 in Zürich zur Uraufführung. Horváth galt nach der nationalsozialistischen Machtergreifung in Deutschland als „unerwünschte Person“. Er musste nach Budapest reisen, um seine ungarische Staatsangehörigkeit zu erneuern. Dieses Erlebnis inspirierte ihn zu „Hin und Her“. Die Premiere in Zürich nutzte er als Gelegenheit, gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Deutschland zu verlassen.
Die Komödie spielt auf einer Brücke, die, über einen Grenzfluss führend, zwei Staaten miteinander verbindet. Auf der einen Seite wacht der Grenzer Thomas Szamek, am anderen Ende der Grenzer Konstantin. Im Niemandsland dazwischen findet sich Ferdinand Havlicek wieder, der nach dem Konkurs seiner Drogerie aus dem Staat, in dem er über fünfzig Jahre gelebt hat, abgeschoben wird. Über die Brücke möchte er zurück in sein Geburtsland. Jedoch hat er vergessen, dort die alle fünf Jahre erforderliche Erneuerung der Staatsbürgerschaft vorzunehmen, sodass er nun nicht mehr einreisen kann.
Horváths Grundidee ist bestechend: Die Brücke ist idealer Spielort und die Grenze – nicht nur geografisch begriffen, sondern auch in den Köpfen – liefert damals wie heute Stoff für neues Denken.
Nachrichten von der Grenze
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