14/03/26
WERKSTATT
Die Kinder
von Lucy Kirkwood
Deutsch von Corinna Brocher
Regie Patrick O. Beck
Dramaturgie Carola von Gradulewski
Mit schwarzem Humor bearbeitet die britische Autorin Lucy Kirkwood die Verbindung von Politischem und Privatem und stellt dabei die unbequeme Frage: Was hinterlassen wir den nächsten Generationen?
Endlich können Hazel und Robin ihren Lebensabend nach der wohlverdienten Pensionierung genießen. Dafür ist das Ehepaar in ein kleines Häuschen direkt am Meer gezogen, pflanzt Gemüse im eigenen Garten an und besitzt ein paar Kühe für frische Milch. Doch die Idylle trügt. In ihrem ehemaligen Arbeitsort, einem nahegelegenen Atomkraftwerk, hat ein Erdbeben samt Flutwelle zum Super-GAU geführt. Als Physiker*innen haben sie jahrelang im Atomkraftwerk gearbeitet, den Reaktor sogar mit aufgebaut. Anstelle eines beschaulichen Ruhestandes mit auskömmlicher Rente ist ihre Perspektive nun ein Leben nahe einer Sperrzone mit Stromrationierung sowie Wasser- und Nahrungsmittelknappheit. Als dann auch noch Rose, eine Exfreundin von Robin und frühere Arbeitskollegin der beiden, mit einem gewagten Plan vor der Tür steht, droht das Lebenskonzept der beiden komplett aus den Fugen zu geraten: Rose will sich ihrer Verantwortung stellen und fordert die beiden dazu auf, sich ihr anzuschließen.
„Die Kinder“ von Lucy Kirkwood beginnt in leichtem Ton und wird mehr und mehr zu einem spannungsvollen Thriller. Nach Regiearbeiten in Wien und dem gelesenen Roadtrip „Der tiefste Punkt Deutschlands“ in der hiesigen Werkstatt wird sich Ensemblemitglied Patrick O. Beck als Regisseur diesem Netz aus Schuldgefühlen, Fragen nach Verantwortlichkeiten und Beziehungsproblemen annehmen.