15/10/2022

SPIEGELHALLE 

JTK 14+

und alle tiere rufen: dieser titel rettet die welt auch nicht mehr

(monkey gone to heaven)
ein requiemmanifesto of extinction
von Thomas Köck

Dauer 60 Minuten
Regie Kristo Šagor Bühne & Kostüme Maria Frenzel Musik Felix Rösch
Dramaturgie Annette Schreyer
Mit Jasper Diedrichsen, Maëlle Giovanetti, Kristina Lotta Kahlert, Jonas Pätzold, Ruby Ann Rawson

„Das hier ist kein Song. Das hier ist kein Poem. Das hier ist eine Erinnerung an all die Leben, die hier einmal existiert haben werden.“ Thomas Köck hat eine Bestandsaufnahme geschrieben: Welche Tierarten hat der Mensch bereits ausgerottet? Und wann sind wir dran? Er fragt: Warum um alles in der Welt schaffen wir den Kapitalismus nicht ab, bevor es zu spät ist? Halt. Es ist ja schon zu spät: „Das hier ist die Einsicht, dass der Tipping-Point hinter uns liegt.“ Mit einem gnadenlosen Rhythmus treibt Thomas Köck seinen Text voran. Voll Wut, voll Respekt und voll Ratlosigkeit. Trotzdem überwiegt nicht das Hoffnungslose, sondern die Empörung. Denn schuld ist der Mensch, der sich dem Diktat des Systems unterworfen hat. Und nur der Mensch kann etwas ändern.
Thomas Köck wurde bereits zwei Mal mit dem Mülheimer Dramatikpreis ausgezeichnet. Er hat einen Abgesang auf unsere Welt geschrieben. Die ausgerotteten Tiere, die zukünftigen Generationen, "all die Geister", suchen uns heim in diesem Text, der vorgibt, kein Theaterstück sein zu wollen, und doch genau dort hingehört: auf die Bühne. Konzentriert und eindringlich fragen sie uns, warum wir nicht anders können, als auf Zerstörungskurs zu bleiben.

Lebensmittelpartner: Alnatura

Termine & Tickets




Oktober
Donnerstag, 13.10.2022 | Preview
Samstag, 15.10.2022 | 20:00 Uhr | Tickets | PREMIERE 
Mittwoch, 19.10.2022 | 19:00 Uhr | Tickets | BENEFIZVERANSTALTUNG
Donnerstag, 20.10.2022 | 10:00 Uhr |  Schulvorstellung
Freitag, 21.10.2022 | 20:00 Uhr | Tickets
Samstag, 22.10.2022 | 20:00 Uhr | Tickets
Dienstag, 25.10.2022 | Schulvorstellung
Mittwoch, 26.10.2022 | Schulvorstellung
Freitag, 28.10.2022 | 20:00 Uhr | Tickets
Samstag, 29.10.2022 | 20:00 Uhr | Tickets

November
Freitag, 04.11.2022 | 20:00 Uhr | Tickets
Mittwoch, 07.11.2022 | Schulvorstellung
Freitag, 11.11.2022 | 19:00 Uhr | Tickets | Nachgespräch
Montag, 14.11.2022 | Schulvorstellung
Samstag, 19.11.2022 | 20:00 Uhr | Tickets
Dienstag, 29.11.2022 | Schulvorstellung

Dezember
Donnerstag, 01.12.2022 | Schulvorstellung | ZUM LETZTEN MAL 

Pressestimmen

„Man stirbt aus, ohne es zu merken“: Tragikomischer Abgesang auf die Welt am Jungen Theater Konstanz. Thomas Köcks Stück „Und alle Tiere rufen: Dieser Titel rettet die Welt auch nicht mehr“ wirft in der Spiegelhalle des Konstanzer Theaters eine bange Frage auf: Haben wir uns schon längst zu Tode amüsiert?
Das ist schon sehr gegenwärtig, obwohl Thomas Köck mit dem Futur II spielt und damit die Perspektive von der Zukunft her konstruiert. Was zwar inhaltlich Zeichen setzt, aber durch den manieristisch anmutenden Sprachduktus einen Reiz entfaltet, der schon wieder erschauern lässt.
…Wer sind wir also, was machen wir? Haben wir uns längst zu Tode amüsiert? Kristo Sagor baut auf Tempo, so, als bewegte sich unser Planet immer schneller auf den Abgrund zu, ohne dass das irgendjemandem besonders auffiele. Jasper Diedrichsen, Maëlle Giovanetti, Kristina Lotta Kahlert, Jonas Pätzold und Ruby Ann Rawson geben in „ihrer“ Spiegelhallen-Küchen-WG ein schräges Gespann, das dem Publikum manchen Lacher entlockt, von dem man zunächst einmal gar nicht wirklich möchte, dass er einem im Halse stecken bleibt.

Brigitte Elsner-Heller, Südkurier Online, 17.10.2022
 

Die Inszenierung lebt dabei auch ganz zentral von der Zeitlosigkeit in Kulisse und Kostümen von Maria Frenzel und den eingeschobenen Musikstücken von Felix Rösch.
…das Stück gibt sich hauptsächlich dadurch ein Profil, indem es sagt, was es nicht ist: Keine Mahnung, keine Warnung, kein Weckruf und auch keine heitere Geschichte. Das spiegelt sich auch in Schauspieler Jonas Pätzold wieder, der sich stellvertretend für das Stück mit Zettel auf der Stirn fragt »Wer bin ich?« und dabei doch nur jedes Mal herausfindet was »er« nicht ist.
…Die Gruppe aus Ruby Ann Rawson, Kristina Lotta Kahlert, Jonas Pätzold, Maëlle Giovanetti und Jasper Diedrichsen schaffen es ihren Figuren trotz ohne greifbare Handlung und ohne Namen eine Dynamik zu geben. Die Interaktionen erzählen neben den großen und hoffnungslosen Grübeleien im Zentrum eine ganz eigene Geschichte.
…denn wir wissen alle, dass wir unseren Kredit auf dieser Erde schon lang überzogen haben. Wir alle flüchten auf die eine oder andere Art und Weise vor der Gewissheit, dass wir zusteuern auf unsere eigene Ausrottung als der »monkey gone to heaven«.
…Das Stück bietet dabei kein Konzept, keine Lösung, keinen Plan. Aber eines bietet es ganz gewiss: Etwas, das man so schnell nicht vergisst.

Anja Kurz, Singener Wochenblatt Online, 17.10.2022

Theater Konstanz
Foto: Ilja Mess
Theater Konstanz
Foto: Ilja Mess
Theater Konstanz
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Theater Konstanz
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Theater Konstanz
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